An drei Tagen wird die Südbühne der Gessnerallee zu einer begehbaren, bespielten Installation zu Händen, Handeln und dem Verlust von Kontrolle.
WATER THE EARTH, POLISH THE STEAL, TIGHTEN THE THREADS ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche von Tänzer*in und Choreograf*in Simone Aughterlony und den visuellen Künstler*innen Sarah Burger, Johanna Kotlaris und Dafi Kühne zum Thema Hände - basierend auf den drei Texten «Politics of Touch» von Erin Manning, «Prehension» von Collin McGinn und dem titelgebenden Gedicht «Maintenance» von Anne Carson.
Die vier entstandenen Arbeiten setzen sich mit unterschiedlichen Aspekten des Berührens und des Handelns auseinander. Es geht um den Verlust von Kontrolle; um handwerkliche Präzision im Umgang mit Werkzeugen, die ihr Eigenleben haben; um das Verhältnis von Wert und Nähe und das Potential der Lücke zwischen tatsächlich Vorhandenem und raum-zeitlich Entferntem. Entstanden sind Zeichnungen, Objekte, Prints und performative Miniaturen.
An drei Tagen wird die Südbühne zu einer begehbaren, bespielten Installation, die von den Besucher*innen im Veranstaltungszeitraum jederzeit betreten und wieder verlassen werden kann.
Von Sarah Burger, Simone Aughterlony, Johanna Kotlaris, Dafi Kühne In Kooperation mit Gessnerallee
Sarah Burger setzt sich mit der Veränderung von Materialien, mit Fragen nach der Dauer von Dingen und Stoffen und dem Zusammenspiel von natürlichen und kulturellen Kräften auseinander. Sie untersucht und beobachtet Dinge, die sich an den Rändern der Aufmerksamkeit ereignen, vermeintlich kaputt, nicht mehr gebraucht, verloren gegangen oder technisch überholt sind.
Johanna Kotlaris interessiert sich für die zwischenmenschliche Erfahrung und die Entstehung und Auflösung der damit verbundenen räumlichen Grenzziehungen. Mit Hilfe unterschiedlicher Medien wie Performance, Klang, Installation, Video und Skulptur untersucht sie, wie das persönliche Erleben mit unserer sozialen und politischen Realität verflochten ist und wie dieses Zusammenspiel Machtverhältnisse schafft.
Simone Aughterlonys Arbeitsprozesse folgen alternativen Konzepten von Familie, die Raum schaffen für vertraute und neue Elemente in unserem Miteinander. Aughterlonys Arbeiten sind spielerische Kompositionen um die Frage von Auftritt und Überdruss, mit Ausläufern in die Phänomenologien des Nicht-Wiedererkennbaren und des Absurden.
Dafi Kühne verwendet in seinem Atelier einen wilden Mix aus analogen und digitalen Werkzeugen, um Plakate für Musik-, Kunst-, Architektur-, Theater- und Filmprojekte, aber auch für Produkte zu produzieren. Mit dieser einen Hauptregel in seinem Studio «Kein PDF verlässt jemals das Studio als Endprodukt», druckt er alle seine Plakate auf Buchdruckpressen.