Der Choreograf François Chaignaud und der Beatboxer Aymeric Hainaux kreieren mit ihren Körpern treibende und hinkende Rhythmen. Ein Duett zwischen Battle und zärtlichem Ritual, eine Begegnung von vibrierender Intensität.
MIRLITONS ist ein Konzert, ein Battle, ein Ritual, vielleicht auch eine Pastorale. Die rauhe und zärtliche Intensität dieses Duetts entspringt der Begegnung zweier unterschiedlicher performativer Universen. Aymeric Hainaux und François Chaignaud begegnen sich in unserer Mitte, klangvoll und lauschend. Hier sind sie auf der Suche nach Reibung, nach Kontakt. Hier entsteht ein Abend, der so vieldeutig ist wie das französische Wort Mirliton, das eine Flöte, ein Süssgebäck, einen Militärkopfschmuck, ein Versmass oder eine Louis d’Or Goldmünze bezeichnen kann.
«Unser Ausgangspunkt waren ungerade Rhythmen mit 7 Schlägen. Das ist eine Anomalie in unserer westlichen und binären Umgebung und stellte auch eine Herausforderung für unsere jeweiligen Praktiken dar. Durch die Perkussion meiner Füsse auf dem Boden suchte ich die Konfrontation mit Aymeric und dies führte uns dazu, eine perkussive (Absätze gegen den Boden, Lippen gegen das Mikrofon), unnachgiebige, leicht hinkende und raue Musik zu entwickeln. Die Füsse und der Mund stehen sich gegenüber, die Körper werden durch diese beiden Extremitäten geformt und aktiviert, und wir gelangten an einen Ort, der gleichzeitig mit dem Untergrund und dem Himmel verbunden ist. Aus ersten gemeinsamen Momenten im Studio wurden regelmässige Begegnungen und Proben, in denen wir die Mirlitons entweichen und sich gegenseitig konfrontieren und trösten liessen.»
François Chaignaud
Der Choreograf, Tänzer und Sänger François Chaignaud schloss 2003 seine Ausbildung am Conservatoire national supérieur de musique et danse de Paris ab. Seine Arbeiten basieren auf Begegnungen, die verschiedene Praktiken miteinander verbinden: Gesang, mittelalterliches oder barockes Musikrepertoire, zeitgenössischen Tanz und sakrale Kunst. Dies hat ihn zu zahlreichen Kollaborationen geführt, u.a. mit Marie-Caroline Hominal, Théo Mercier, Cecilia Bengolea, Nino Laisné, Marie-Pierre Brébant und Akaji Maro. Mit grossen Ensembles arbeitete er 2018 für SOUFFLETTES (Ballett Carte Blanche aus Norwegen) und 2022 für T U M U L U S mit Geoffroy Jourdain (Les Cris de Paris). 2021 gründete er seine eigene Produktionsstruktur MANDORLE PRODUCTIONS.
Aymeric Hainaux kommt aus der bildenden Kunst, ist Musiker, Verleger und Gedichtautor. Sein Zugang zu human beatbox ist eigenwillig, direkt und radikal, seine Technik unvergleichlich. Mit seinem Label Isola Records veröffentlicht er Bücher, Kassetten, CDs und Schallplatten von Künstler*innen und Gruppen, die sich an den Grenzen von Konzert und Performance bewegen. Die Vielfalt seiner Projekte bringt ihn dazu, sowohl in Hinterzimmern von Restaurants als auch an renommierten Veranstaltungsorten aufzutreten, darunter Mixart Myrys, the CND (Centre National de la Dance), Les Siestes Électroniques, Palais de Tokyo und das Sonic Protest festival. In Zürich ist er zuletzt mit seinem music brut Duo Cantenag Dagar in der Bosch Bar aufgetreten.
Konzept | Performance Aymeric Hainaux & François Chaignaud Künstlerische Zusammenarbeit Sarah Chaumette Kostüme Sari Brunel Lichtdesign Marinette Buchy Technische Leitung Marinette Buchy Tontechnik Jean Louis Waflart
Produktion | Distribution national Mandorle productions (Chloé Perol, Jeanne Lefèvre, Emma Forster) Distribution international APROPIC–Line Rousseau–Marion Gauvent
Mandorle productions wird durch das Französische Kulturministerium DRAC Auvergne-Rhône-Alpes (FR) und die Region Auvergne-Rhône-Alpes (FR) gefördert. François Chaignaud ist Associate Artist bei Bonlieu Scène nationale Annecy (FR), Chaillot – Théâtre national de la Danse (FR) sowie im Maison de la danse und der Biennale de la danse de Lyon (FR).
Ko-Produktion MC93 – Maison de la Culture de Seine-Saint-Denis (FR), Festival d’Automne à Paris (FR), Charleroi danse – Centre chorégraphique de la Fédération Wallonie-Bruxelles (BE), Maison de la Danse Lyon – Pôle européen de création (FR), Festival Next (FR/BE), Theater Rotterdam (NL), Triennale di Milano (IT), KunstFestSpiele Herrenhausen Hannover (DE) und Bonlieu Scène nationale Annecy (FR)
Unterstützt durch Espace Pasolini/Laboratoire artistique Valenciennes (FR), La Villette Paris – Initiatives d’Artistes (FR), Malraux – Scène nationale de Chambéry Savoie (FR) und Les Aires – Théâtre de Die et du Diois, scènes conventionnées d’intérêt national – « Art en territoire » (FR) Besonderer Dank Balakumar, Edouard Prabhu & Prune Becheau
TICKETING
Eintritt mit Tages-/Festivalpass oder Einzelticket
- Das Einzelticket garantiert dir einen Platz und gilt nur für diese Vorstellung.
Bei dieser Vorstellung inkl. Optionen Rollstuhlplatz, Sitzsack (barrierefreies Angebot) oder Saisonpass Gessnerallee.
- Mit einem Tages-/Festivalpass kannst du alles besuchen, was an den jeweiligen Tagen stattfindet - first come, first served.